BodyfactsDie männliche Brust

Auf deinen großen Brustmuskeln befinden sich unter jeder Brustwarze kleine runde „Scheiben“, die die Basis der Brust bilden. Auf dieser Basis baut sich beim weiblichen Körper unter Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone in der Pubertät die weibliche Brust auf. Aber auch beim männlichen Körper kommt es manchmal in der Pubertät zu Brustwachstum. Warum das so ist, erfährst du hier.

Was ist, wenn ich in der Pubertät plötzlich Brüste bekomme? 

In der Pubertät werden Geschlechtshormone (Testosteron und Östrogen) in zunehmender Menge ausgeschüttet. Beim weiblichen Körper löst das unter anderem das Brustwachstum aus. Auch beim männlichen Körper kann es durch ein Ungleichgewicht der Hormone zu einem vorübergehenden Brustwachstum (auf einer oder auf beiden Seiten) kommen. In der Pubertät passiert dies sogar ziemlich oft, nämlich bei 50-90% und ist in diesem Zeitraum erst einmal nicht besorgniserregend. Meistens ist es mit 13 oder 14 Jahren der Fall. Das nennt man Gynäkomastie. Das Brustwachstum ist dabei sehr unterschiedlich stark ausgeprägt.

Du merkst vielleicht, dass hinter den Brustwarzen kleine Knubbel entstehen, die weh tun, wenn du dagegen drückst. Manchmal wächst auf einer oder auf beiden Seiten eine richtige kleine Brust. Wenn das passiert und die Pubertät sonst normal verläuft, musst du dir keine Sorgen machen und kannst einfach abwarten. In der Regel verschwinden die Brüste innerhalb von ca. zwei Jahren, wenn sich der Hormonhaushalt wieder ausgleicht. Wenn es dich dennoch beunruhigt oder du sonst keine Pubertätszeichen wie Intimbehaarung an dir bemerkst, kannst du dich immer an kinder- und jugendärztliche oder urologische Praxen wenden.

Übrigens: Bei starkem Übergewicht ist eine Brustvergrößerung häufiger, da zusätzlich noch vermehrt Fettgewebe in der Brust gebildet wird. Auch Alkohol und Marihuana ("kiffen"), einige Medikamente sowie andere, verbotene Substanzen (z.B. Dopingmittel) können zu einer Brustdrüsenschwellung führen!

Ist auch die männliche Brust empfindlich?

Eine zärtliche und gewünschte Berührung der Brustwarzen kann lustvolle Gefühle auslösen, denn sie gehören zu den sogenannten erogenen Zonen. Dabei werden die Brustwarzen durch das Zusammenziehen ihrer Muskeln etwas größer, fester, stellen sich auf und stehen deutlicher hervor. Das kann auch bei Kälte oder erotischen Gedanken passieren.

Quellen

Brämswig J, Dübbers A: Störungen der Pubertätsentwicklung. Deutsches Ärzteblatt 2009; 106(17):295-305.

Jacobeit J W, S.Kliesch S: Gynäkomastie: Diagnostik und Therapie. Deutsche Medizinische Wochenschrift 2008; 133:2567–2571.

Köstl G: Ausgewählte Themen der endokrinologischen Jugendsprechstunde. Monatsschrift Kinderheilkunde 2015; 163:888-894.

Levin R, Meston C: Nipple/breast stimulation and sexual arousal in young men and women. Journal of Sexual Medicine 2006; 3:450–454.

Mieritz M G et al.: Gynaecomastia in 786 adult men: clinical and biochemical findings. European Journal of Endocrinology 2017; 176:555–566.

Stand 01. Februar 2023

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