Zyklus & RegelblutungWas mache ich, wenn meine Regelblutung unregelmäßig kommt?

In den ersten 2 – 3 Jahren nach Beginn der 1. Regelblutung (Menarche) darf diese unregelmäßig sein. Bei vielen Mädchen braucht der Körper Zeit, um sich „einzupendeln“ und den monatlichen Rhythmus zu finden. Bei manchen dauert das auch etwas länger. 
Danach sollte die Regelblutung mit kleinen Schwankungen von ungefähr 3-4 Tagen regelmäßig kommen. Aber Stress, Gewichtsveränderungen, Krankheit und Klimaveränderungen können den Zyklus jederzeit beeinflussen.

Wenn dir das aber in den ersten Jahren Sorgen bereitet, kannst du dich natürlich jederzeit an eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt wenden.

Welche Zykluslänge ist überhaupt normal?

Zykluslängen (also die Zeit vom ersten Tag einer Regelblutung bis zum letzten Tag vor der nächsten Regelblutung) zwischen 24 und 38 Tagen mit einer Abweichung von ungefähr 3-4 Tagen gelten als normal. In den ersten Jahren nach der ersten Regelblutung sind längere und kürzere Zyklen zwischen 21 und 45 Tagen als normal beschrieben.

Übrigens: Auch nach 2 – 3 Jahren haben nur wenige einen exakten 28-Tage-Zyklus, wie er z. B. im Biologiebuch beschrieben wird. Zykluslängen von 24 bis 38 Tagen mit Abweichungen +/- 3-4 Tagen gelten als okay. Das heißt, dass einige Mädchen einen Rhythmus mit den oben genannten kleinen Schwankungen von z. B. 26 Tagen haben können, andere vielleicht von 28 Tagen und wieder andere nur alle 35 Tage bluten.

Und wenn der Zyklus auch nach ca. 3 Jahren noch unregelmäßig ist?

Wenn deine Regelblutung ungefähr 3 Jahre nach Beginn immer noch sehr unregelmäßig ist, solltest du zu einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt gehen. Denn es gibt auch ernsthafte Gründe für solche Zyklusstörungen.
Diese sollten möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Das ist besonders wichtig, wenn du zusätzlich verstärkte Körperbehaarung, Akne und/oder starke Gewichtszunahme bemerkst. Diese können Hinweise auf das sogenannte PCO-Syndrom (PCOS = Syndrom der polyzystischen Ovarien) sein, eine Störung des Hormonhaushaltes. Unbehandelt kann sie schwerwiegende Folgen haben. Dazu gehören Unfruchtbarkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).

Was ist, wenn meine Regelblutung ausbleibt?

Der häufigste Grund für das Ausbleiben der Regelblutung ist eine Schwangerschaft - natürlich nur, wenn du Sex hattest. Wende dich möglichst bald an eine Frauenärztin / einen Frauenarzt. Du kannst auf deren Schweigepflicht zählen!
Wenn du keinen Sex hattest und die Blutung länger als 3 Monate ausbleibt, solltest du diese Zyklusstörung frauenärztlich abklären lassen.

... und wenn meine Regelblutung zu häufig, zu lang und / oder zu stark ist?

Das alles kann dazu führen, dass du müde, unkonzentriert, antriebslos und / oder krankheitsanfällig wirst. Mit dem Blut verlierst du nämlich wichtiges Eisen, das in deinem Körper für den Transport von Sauerstoff benötigt wird. Ein Anhaltspunkt für eine zu starke Blutung ist, wenn du häufiger als alle 1-2 Stunden große Binden oder dicke Tampons (größer als "normal") wechseln musst, weil sie komplett vollgesaugt sind. Zu lang sind Regelblutungen, die länger als 8 Tage dauern. Manchmal kann z.B. eine Eierstockzyste, eine Blutgerinnungsstörung oder auch Endometriose solche Krankheitszeichen verursachen. Lass deine Symptome von einer Frauenärztin / einem Frauenarzt abklären und dir helfen.

Quellen

ACOG: Menstruation in Girls and Adolescents: Using the Menstrual Cycle as a Vital Sign. Committee Opinion Nummer 651, Dezember 2015, bestätigt 2020.

Delisle B: Blutungsstörungen im Kindes- und Jugendalter. Gynäkologische Endokrinologie 2022; 20: 186–196.

Goeckenjan M; Gabrys M: Zyklusstörungen im Jugendalter. korasion 2020; 35: 100-105.

Malliou-Becher M-N: Entwicklung und Zyklusverhalten in Pubertät und Adoleszenz- was ist normal und wann sollte man eingreifen. Gynäkologische Endokrinologie 2023; 21:3-10.

Moll C-T et al.: Zyklusstörungen systematisch diagnostizieren: von der WHO- zur neuen FIGO-Klassifikation. Gynäkologie 2024; 57:79–85.

Stand 21. März 2024

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