Zyklus & RegelblutungImmer wieder und wieder und wieder: Was bei der Regelblutung im Körper passiert!

Im Gegensatz zu den männlichen Geschlechtsorganen gibt es bei den weiblichen einen sogenannten Zyklus. Das bedeutet, dass in einem bestimmten Zeitabstand, hier ungefähr alle 24 bis 38 Tage in der Gebärmutter, den Eierstöcken aber auch im Gehirn verschiedene Dinge passieren, die für eine mögliche Schwangerschaft notwendig sind. Am Besten von außen zu erkennen, ist dieser Zyklus an der Regelblutung, die immer am Anfang wieder auftritt. In diesem Text erklären wir dir, was bei der Regelblutung im Körper passiert. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie man genau schwanger wird, und noch mehr Details zu den Vorgängen im Körper wissen möchtest, findest du hier mehr Informationen.

Was passiert im Körper, wenn man die Regelblutung hat?

  • Ab einem gewissen Entwicklungsstand in der Pubertät (zwischen 9 und 15 Jahren) reift im Inneren der Gebärmutter eine Art „Nest“ aus Gebärmutterschleimhaut heran – perfekt für eine mögliche Schwangerschaft. Das geschieht unter dem Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron. Diese werden im Eierstock in den Eibläschen (Follikeln) gebildet, in denen die Eizellen heranreifen. Von den Eizellen wird meistens nur eine als „Beste/Fitteste“ ausgewählt, die dann vom Eierstock in den Eileiter gelangen muss.
  • Diese "Wanderung" vom Eierstock in den Eileiter passiert beim Eisprung, der ca. 14 Tage (also 2 Wochen) vor dem ersten Regelblutungstag stattfindet: Dabei platzt das Eibläschen wie eine Miniwasserbombe. So wird die reife Eizelle mit der Flüssigkeit in den Eileiter gespült. In den nächsten maximal 24 Stunden kann sie von einer Samenzelle (Spermium) befruchtet werden. Falls das nicht passiert (weil man gar keinen Sex hat oder beim Sex z.B. ein Kondom benutzt hat), stirbt die Eizelle ab und löst sich auf.
  • Nach dem Eisprung verschließt sich das geplatzte Eibläschen im Eierstock wieder. Es wandelt sich zum sogenannten Gelbkörper um. Der Gelbkörper produziert Hormone (hauptsächlich Progesteron) und unterstützt damit das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut, damit das Nest perfekt wird.
  • Wenn keine Schwangerschaft entstanden ist, bildet sich der Gelbkörper nach ca. 2 Wochen zurück und die Gebärmutterschleimhaut löst sich von der Gebärmutterwand ab. Es beginnt zu bluten. Bis zu 8 Tage lang (bei vielen auch kürzer) fließt das Blut mit den Schleimhautresten aus der Vagina: Du hast deine Regelblutung. Das passiert dann ungefähr Monat für Monat aufs Neue, eine Art Kreislauf (das bedeutet auch das Wort Zyklus), wobei jedes Mädchen einen eigenen Rhythmus entwickelt.
Darstellung von Eizellreifung und Veränderung der Gebärmutterschleimhaut am Beispiel eines 28-Tage-Zyklus

Wichtig zu wissen: Die Regelblutung ist keine Selbstreinigung des Körpers, das Blut hat sich auch nicht im Laufe des Zyklus angesammelt. Es ist also weder alt noch schmutzig! Wenn man schwanger ist, pausiert die Regelblutung, da das „Nest“ jetzt besetzt ist und gebraucht wird – und nicht abbluten darf.

Quellen

Fillenberg S: Der menstruelle Zyklus. In: Lasch L, Fillenberg S (Hrsg.): Basiswissen Gynäkologie und Geburtshilfe. 1. Auflage 2017,  Springer Verlag; 134-139.

Malliou-Becher M-N: Entwicklung und Zyklusverhalten in Pubertät und Adoleszenz- was ist normal und wann sollte man eingreifen. Gynäkologische Endokrinologie 2023; 21:3-10.

Moll C-T et al.: Zyklusstörungen systematisch diagnostizieren: von der WHO- zur neuen FIGO-Klassifikation. Gynäkologie 2024; 57:79–85.

Raith-Paula et al.: Physiologische Grundlagen der Natürlichen Familienplanung. In: Natürliche Familienplanung heute. 5. Auflage 2013, Springer Berlin Heidelberg; 17-29.

Stand 21. März 2024

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